TRANSFER

DIENSTLEISTUNGS- UND BERATUNGSANGEBOT

Das Kompe­tenz­netz­werk Biblio­me­trie und die betei­lig­ten Partner­ein­rich­tun­gen bieten Dienst­leis­tun­gen und Beratung für Dritte an. Hochschu­len, Forschungs­ein­rich­tun­gen, Förder­or­ga­ni­sa­tio­nen und Entschei­dungs­trä­ger können insbe­son­de­re folgen­de Leistun­gen in Auftrag geben:

  • Gesamt­ana­ly­se der Leistungs­fä­hig­keit von wissen­schaft­li­chen Einrich­tun­gen oder Teilbereichen,
  • Bereit­stel­lung von Kennzah­len und Leistungs­in­di­ka­to­ren für Bewertungsprozesse,
  • Kolla­bo­ra­ti­ons- und Netzwerkanalysen,
  • Beratung bei der Inter­pre­ta­ti­on, Nutzung und Weiter­ent­wick­lung von indika­to­ren­ba­sier­ten Bewertungssystemen

Die Aufträ­ge werden in der Regel nicht vom Kompe­tenz­netz­werk Biblio­me­trie, sondern von den einzel­nen Einrich­tun­gen des Verbunds bearbei­tet. Bei Inter­es­se können Sie sich an diese oder auch an die Geschäfts­stel­le wenden.

Angebo­te­ne Dienstleistungen :

Monito­ring

Die im KB aufbe­rei­te­ten und gehos­te­ten Daten­be­stän­de waren und sind Daten­grund­la­ge für eine Reihe von Evalu­ie­rungs- und Beobach­tungs­pro­jek­ten von deutsch­land­wei­ter Bedeu­tung, darunter:

Im Auftrag der Allianz der deutschen Wissen­schafts­or­ga­ni­sa­tio­nen und unter Feder­füh­rung der Hochschul­rek­to­ren­kon­fe­renz verhan­delt Projekt DEAL mit den größten kommer­zi­el­len Verla­gen für die deutschen wissen­schaft­li­chen Einrich­tun­gen trans­for­ma­ti­ve „Publish and Read“-Vereinbarungen für wissen­schaft­li­che Zeitschrif­ten. Dabei wird darauf abgezielt, alle Publi­ka­tio­nen von Autor*innen aus deutschen Einrich­tun­gen automa­tisch Open Access zur Verfü­gung zu stellen, den DEAL-Teilneh­mer­ein­rich­tun­gen einen dauer­haf­ten Volltext­zu­griff auf das gesam­te Portfo­lio der elektro­ni­schen Zeitschrif­ten der ausge­wähl­ten Verla­ge zu ermög­li­chen und eine angemes­se­ne Beprei­sung nach einem einfa­chen, zukunfts­ori­en­tier­ten Berech­nungs­mo­dell zu erwir­ken, das sich am Publi­ka­ti­ons­auf­kom­men der DEAL-Teilneh­mer­ein­rich­tun­gen orien­tiert („Publish and Read-Modell“). Bislang konnten DEAL-Verträ­ge mit den Verla­gen Wiley und Sprin­ger Nature abgeschlos­sen werden. Die Verein­ba­rung mit Sprin­ger Nature gilt als der bislang weltweit größte Open-Access-Trans­for­ma­ti­ons­ver­trag. Um das zu erwar­ten­de Publi­ka­ti­ons­auf­kom­men im Rahmen der DEAL-Verträ­ge ermit­teln und das „Publish and Read-Modell“ entwi­ckeln zu können, wurde im Vorfeld der Vertrags­ver­hand­lun­gen auf die durch das Kompe­tenz­zen­trum Biblio­me­trie betrie­be­ne quali­täts­ge­si­cher­te Daten­in­fra­struk­tur zurückgegriffen.

Im Projekt „OAM – Open Access Monito­ring“ (FKZ 16OAMO001) fördert das Bundes­mi­nis­te­ri­um für Bildung und Forschung die Weiter­ent­wick­lung und den Betrieb des Open Access Monitors Deutsch­land (OAM) durch die Zentral­bi­blio­thek des Forschungs­zen­trums Jülich mit einer Laufzeit vom 01.09.2020 bis zum 31.08.2023. Der initia­le Aufbau des Open Access Monitors wurde im Rahmen des Ideen­wett­be­werbs des Bundes­for­schungs­mi­nis­te­ri­ums zur Förde­rung des freien Infor­ma­ti­ons­flus­ses in der Wissen­schaft im Projekt „Syner­gien für Open Access – Open Access Monito­ring – SynOA“ (FKZ 16OA018) gefördert.

Der OAM erfasst das Publi­ka­ti­ons­auf­kom­men deutscher akade­mi­scher Einrich­tun­gen in wissen­schaft­li­chen Zeitschrif­ten. Durch Analy­sen von Subskrip­ti­ons­aus­ga­ben und (Open Access-) Publi­ka­ti­ons­aus­ga­ben wird dabei die Trans­for­ma­ti­on des Publi­ka­ti­ons­we­sens in den Open Access beobach­tet und unter­stützt. Dazu werden die Daten bestehen­der Projek­te zusam­men­ge­fasst und ausge­wei­tet, in einer abgestuf­ten Anwen­der­ober­flä­che nutzbar gemacht und in wissen­schaft­li­chen Publi­ka­tio­nen veröf­fent­licht. Der Open Access Monitor ist unter https://open-access-monitor.de/ frei zugänglich.

Die Publi­ka­ti­ons­da­ten des OAM stammen u.a. von Clari­va­te (Web of Science). Die Daten werden zwar lokal gehal­ten, als recht­li­che und finan­zi­el­le Grund­la­ge hierfür dient die Mitglied­schaft des Forschungs­zen­trums Jülich im Kompe­tenz­zen­trum Bibliometrie.

Das Centrum für Hochschul­ent­wick­lung führt für die Wochen­zei­tung Die ZEIT regel­mä­ßig vielfäl­ti­ge Unter­su­chun­gen von Fachbe­rei­chen an deutschen Hochschu­len durch. Das daraus resul­tie­ren­de Hochschul­ran­king (aktuell: CHE Ranking 2021/22) liefert Studi­en­in­ter­es­sier­ten eine Fülle von Merkma­len zu den gewünsch­ten Fächern und Hochschu­len, die sie bei der Auswahl eines Studi­en­fa­ches und –ortes unter­stüt­zen können.

Zu den Merkma­len gehören u.a. die wissen­schaft­li­che Leistung und deren Wahrneh­mung, also Publi­ka­tio­nen der Fachbe­rei­che und die darauf erhal­te­nen Zitie­run­gen. Diese Daten erhebt die Zentral­bi­blio­thek des Forschungs­zen­trums Jülich auf Basis der KB-Daten­bank­in­fra­struk­tur in einem dreijäh­ri­gen Turnus für folgen­de Fächer (Stand 2021): Elektro­tech­nik und Infor­ma­ti­ons­tech­nik, Geogra­phie, Geowis­sen­schaf­ten, Medizin, Zahnme­di­zin und Psycho­lo­gie. Grund­la­ge für die Ermitt­lung der jewei­li­gen Hochschul­pu­bli­ka­tio­nen ist die Insti­tu­tio­nen­ko­die­rung des Kompe­tenz­zen­trums, die für die Publi­ka­tio­nen deutscher Einrich­tun­gen aus den Daten­ban­ken Web of Science und Scopus zur Verfü­gung steht.

Die Publi­ka­tio­nen der Hochschu­len werden mit Hilfe der Autoren­adres­sen den zu unter­su­chen­den Fachbe­rei­chen in einem manuel­len Verfah­ren zugeord­net. Das Ergeb­nis im CHE-Ranking beinhal­tet jeweils an der Anzahl der Wissenschaftler*innen (bzw. Professor*innen) relati­vier­te Zahlen und wird in drei Gruppen darge­stellt (vgl. https://methodik.che-ranking.de/datenerhebung/bibliometrische-analyse/).

Der asiatisch-pazifi­sche Raum ist neben Europa und Nordame­ri­ka die dritte führen­de Weltre­gi­on der Wissens- und Innova­ti­ons­pro­duk­ti­on. Dabei beobach­ten wir schon seit Jahren eine zuneh­men­de regio­na­le Integra­ti­on der Forschungs­ar­bei­ten zwischen den Ländern. Durch die wachsen­de Koope­ra­ti­on inner­halb des asiatisch-pazifi­schen Raums verrin­gert sich der Stellen­wert der Koope­ra­ti­on mit den USA oder europäi­schen Ländern. Die deutsche wissens­ba­sier­te Ökono­mie sollte bestmög­lich über Forschungs- und Innova­ti­ons­trends in anderen Teilen der Welt infor­miert sein.
Diesem Infor­ma­ti­ons­zweck dient das Monito­ring des Asiatisch-Pazifi­schen Forschungs­raums mit Schwer­punkt China, das im Rahmen eines Auftrags des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Bildung und Forschung (BMBF) durch­ge­führt wird. Nach der Veröf­fent­li­chung eines ersten Berichts im Mai 2019 bietet die neue Publi­ka­ti­on eine zweite umfang­rei­che Bestands­auf­nah­me. Heraus­ge­ber sind der DLR Projekt­trä­ger, das Fraun­ho­fer-Insti­tut für System- und Innova­ti­ons­for­schung ISI, das Leibniz-Insti­tut für Globa­le und Regio­na­le Studi­en (GIGA) sowie der Deutsche Akade­mi­sche Austausch­dienst e.V. (DAAD). Ergän­zend zu dem Dokument wurde ein umfang­rei­cher biblio­me­tri­scher und paten­to­me­tri­scher Daten­satz erstellt, der beim DLR Projekt­trä­ger abruf­bar ist.
Die Publi­ka­ti­on enthält Auswer­tun­gen verschie­de­ner Forschungs- und Bildungs­in­di­ka­to­ren – darun­ter Ausga­ben, (Ko-)Publikationen und (Ko-)Patente – in ausge­wähl­ten, für die Forschungs- und Innova­ti­ons­ko­ope­ra­ti­on mit Deutsch­land relevan­ten Ländern. Thema­ti­sche Schwer­punk­te des diesjäh­ri­gen Berichts sind Lebens­wis­sen­schaf­ten, Materi­al­for­schung sowie tertiä­re Bildungs­kno­ten­punk­te (Educa­ti­on Hubs). Im diesjäh­ri­gen Bericht zur Entwick­lung des chine­si­schen Forschungs- und Bildungs­sys­tem liegt der Fokus auf der Chine­sisch-Europäi­schen Kooperation.
Ein Folge­be­richt mit den Schwer­punkt­the­men Indien, inter­na­tio­na­le Koope­ra­ti­on sowie chine­si­sche Regio­nen befin­det sich aktuell in Fertig­stel­lung und wird in Kürze publiziert.
Aktuel­le Publi­ka­ti­on: 4. Bericht (2023).

Inter­na­tio­na­li­sie­rung ist eine Voraus­set­zung für die erfolg­rei­che Entwick­lung von Lehre und Forschung an Univer­si­tä­ten. Aus diesem Grund werden regel­mä­ßig empiri­sche Erhebun­gen durch­ge­führt, um die inter­na­tio­na­le Ausrich­tung des deutschen Hochschul­sys­tems zu erfas­sen und Entschei­dungs­trä­ger und die Gesell­schaft umfas­send zu infor­mie­ren. Wissen­schaft Weltof­fen ist eine seit 2014 gemein­schaft­lich vom Deutschen Akade­mi­schen Austausch­dienst und dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissen­schafts­for­schung jährlich durch­ge­führ­te Studi­en­se­rie, welche die Daten­in­fra­struk­tur des KB nutzt. Der Kernge­gen­stand der Studi­en sind statis­ti­sche Indika­to­ren der inter­na­tio­na­len Mobili­tät von Studie­ren­den und Wissen­schaft­lern unter Berück­sich­ti­gung von aktuel­len Schwer­punkt­the­men. Wissen­schaft Weltof­fen ist eine zentra­le Infor­ma­ti­ons­quel­le für Infor­ma­tio­nen zu Mobili­tät von Studie­ren­den und Wissen­schaft­lern. Die Berich­te finden Sie unter http://www.wissenschaftweltoffen.de/.
Aktuel­le Publi­ka­ti­on finden sier hier.

Der Pakt für Forschung und Innova­ti­on (PFI) wurde 2005 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um das deutsche Wissen­schafts­sys­tem dynami­scher und wettbe­werbs­fä­hi­ger zu machen. Er wurde zuletzt im Juni 2019 für die Jahre 2021 bis 2030 fortge­schrie­ben. Der Pakt hat Gültig­keit für die Deutsche Forschungs­ge­mein­schaft (DFG) sowie für die vier großen außer­uni­ver­si­tä­ren Forschungs­or­ga­ni­sa­tio­nen Fraun­ho­fer-Gesell­schaft (FHG), Helmholtz-Gemein­schaft deutscher Forschungs­zen­tren (HGF), Max-Planck-Gesell­schaft (MPG) und Wissenschafts­gemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Im Auftrag des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Bildung und Forschung (BMBF), dokumen­tiert die Zentral­bi­blio­thek des Forschungs­zen­trum Jülich in Zusam­men­ar­beit mit der KU Leuven seit 2016 durch regel­mä­ßi­ge Erhebung eines Sets an biblio­me­tri­schen Indika­to­ren die Fortent­wick­lung der wissen­schaft­li­chen Tätig­keit in Deutsch­land, beschreibt und analy­siert die Entwick­lung der Publi­ka­ti­ons­tä­tig­keit in den Hochschu­len und Forschungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und ermög­licht einen Vergleich mit anderen Ländern. Dabei wird die Daten­bank­in­fra­struk­tur des Kompe­tenz­zen­trums Biblio­me­trie für die Erstel­lung der Analy­sen für den Biblio­me­trie­be­richt einge­setzt. Vor allem die Insti­tu­ti­ons­ko­die­rung der Daten­bank ist signi­fi­kant für die Analy­sen und ist bei der Eingren­zung der Publi­ka­tio­nen der Forschungs­or­ga­ni­sa­tio­nen im PFI essen­ti­ell. Die Berich­te können unter dieser Adres­se einge­se­hen werden: https://www.bmbf.de/de/pakt-fuer-forschung-und-innovation-546.html.
Den aktuel­len Bericht finden sie hier.

Die Daten­bank­in­fra­struk­tur des Kompe­tenz­zen­trums Biblio­me­trie wird für die Erstel­lung jährli­cher Studi­en für die Exper­ten­kom­mis­si­on für Forschung und Innova­ti­on (EFI) der Bundes­re­gie­rung einge­setzt. Die Studi­en analy­sie­ren die Leistun­gen und Struk­tu­ren des deutschen Wissen­schafts­sys­tems im inter­na­tio­na­len Vergleich mit 22 Ländern mittels Zeitrei­hen. Jede Studie umfasst biblio­me­tri­sche Indika­to­ren zu Produk­ti­vi­tät, wissen­schaft­li­chem Impact und Koope­ra­tio­nen, mit jährlich wechseln­den Schwer­punk­ten wie dem Einfluss der Daten­quel­le auf Indika­to­ren oder der Wirkung von Chinas rasan­tem Wachs­tum auf das inter­na­tio­na­le Wissen­schafts­sys­tem. Die Studi­en­ergeb­nis­se fließen in das jährli­che Gutach­ten ein, anhand welchem die EFI die Bundes­re­gie­rung zu Forschung, Innova­ti­on und Techno­lo­gie berät. Die Studi­en können unter dieser Adres­se einge­se­hen werden: https://www.e‑fi.de/publikationen/studien.
Aktuel­le Publi­ka­ti­on finden sie hier.

Das Forschungs­ra­ting des Wissen­schafts­ra­tes war das bislang ambitio­nier­tes­te Evalua­ti­ons­ver­fah­ren von Forschungs­ein­rich­tun­gen auf gesamt­deut­scher Ebene. In den Verfah­ren, angelegt als fächer­spe­zi­fi­sche Pilot­stu­di­en, in denen Evalua­ti­ons­mo­di experi­men­tell getes­tet werden konnten, wurden ab 2005 Forschungs­ein­rich­tun­gen in vier Wissen­schafts­dis­zi­pli­nen von Exper­ten­gre­mi­en nach selbst erarbei­te­ten Maßstä­ben und Verfah­ren begut­ach­tet. In zwei dieser Verfah­ren hatten sich die Exper­ten­run­den darauf geeinigt, biblio­me­tri­sche Daten und Exper­ti­sen zur Unter­stüz­zung im Sinne eines „infor­med peer review“ heran­zu­zie­hen, welche von Projekt­part­nern des KB unter Nutzung der KB-Infra­struk­tur und ‑daten bereit­ge­stellt wurde.

Für das Forschungs­ra­ting Chemie liefer­te das damali­ge IWT der Univer­si­tät Biele­feld eine Publi­ka­ti­ons- und Zitati­ons­ana­ly­se von annähernd 42.000 Publikationen.

Im Abschluss­be­richt der Bewer­tungs­grup­pe (2008) wird über diese Unter­su­chung wie folgt Bilanz gezogen:

  • „Die biblio­me­tri­schen Daten waren für die Pilot­stu­die Chemie von zentra­ler Bedeu­tung. Der für die Erstel­lung der Publi­ka­ti­ons­lis­ten und die anschlie­ßen­de Zitati­ons­ana­ly­se betrie­be­ne Aufwand wie auch die Lizenz­ge­büh­ren für die Nutzung der Daten­bank waren voll gerecht­fer­tigt.“ S. 36.
  • „Die biblio­me­tri­sche Analy­se war für das Forschungs­ra­ting Chemie wesent­lich. Bei einer Wieder­ho­lung des Forschungs­ra­tings ist eine biblio­me­tri­sche Analy­se, ggf. unter Fortent­wick­lung der Metho­de, unver­zicht­bar. Die Bewer­tungs­grup­pe spricht sich jedoch aufgrund der gemach­ten Erfah­run­gen und der Komple­xi­tät der biblio­me­tri­schen Indika­to­ren nachdrück­lich gegen eine rein indika­to­ren­ba­sier­te Bewer­tung aus.“ S. 47.

Biblio­me­tri­sche Daten und Indika­to­ren für das Forschungs­ra­ting in der Diszi­plin Elektro­tech­nik und Infor­ma­ti­ons­tech­nik im Umfang von ca. 3300 Publi­ka­tio­nen wurden durch das damali­ge iFQ gelie­fert. Zu den Erfah­run­gen damit äußer­te sich die Bewer­tungs­grup­pe in ihrem Abschluss­be­richt (2011) wie folgt:

  • „Die Beurtei­lung von Forschungs­qua­li­tät anhand biblio­me­tri­scher Daten ist in den Teilbe­rei­chen der Elektro­tech­nik und Infor­ma­ti­ons­tech­nik aufgrund der bestehen­den Publi­ka­ti­ons­pra­xis unter­schied­lich gut möglich. Die relativ große Zahl von Non-Source-Items der gemel­de­ten Publi­ka­tio­nen, die Vielfalt von Publi­ka­ti­ons­ty­pen und eine vergleichs­wei­se gerin­ge Konzen­tra­ti­on auf Kernzeit­schrif­ten belegen eine Publi­ka­ti­ons­kul­tur, die sich hinsicht­lich ihrer Standar­di­sier­bar­keit deutlich von den Natur­wis­sen­schaf­ten unter­schei­det und infol­ge­des­sen erheb­lich größe­re Proble­me für quanti­ta­tiv ausge­rich­te­te Analy­sen berei­tet. Im Bewer­tungs­ver­fah­ren waren die Ergeb­nis­se der Zitati­ons­ana­ly­se dennoch von großem Nutzen und sollten auch künftig einbe­zo­gen werden.“ S. 18.
  • „Ungeach­tet der Inter­pre­ta­ti­ons­schwie­rig­kei­ten waren die biblio­me­tri­schen Analy­sen sehr hilfreich für das Forschungs­ra­ting Elektro­tech­nik und Infor­ma­ti­ons­tech­nik, indem sie wichti­ge Hinwei­se auf die fachli­che Resonanz und die Publi­ka­ti­ons­stra­te­gien der Einrich­tun­gen und ihrer Teilbe­rei­che gaben. Biblio­me­tri­sche Analy­sen sollten bei einer erneu­ten Durch­füh­rung des Forschungs­ra­tings in diesem Fach selbst­ver­ständ­lich sein. Die Bewer­tungs­grup­pe spricht sich daher dafür aus, den gewähl­ten biblio­me­tri­schen Ansatz, welcher der Bedeu­tung ausge­wähl­ter Publi­ka­tio­nen in der Forschungs­be­wer­tung einen höheren Stellen­wert gegen­über dem Gesamt­out­put einräumt, metho­disch weiter­zu­ent­wi­ckeln und die Effek­te kritisch zu prüfen. Möglich­kei­ten und Grenzen einer Standar­di­sie­rung der Auswahl müssen weiter unter­sucht werden. Die Bewer­tungs­grup­pe plädiert jedoch aufgrund der Erfah­run­gen aus dieser Pilot­stu­die nachdrück­lich gegen eine rein indika­to­ren­ba­sier­te Bewer­tung zum gegen­wär­ti­gen Entwick­lungs­stand des Verfah­rens.“ S. 31.

Das Fraun­ho­fer-Insti­tut für System- und Innova­ti­ons­for­schung ISI erstellt für das Daten­por­tal des BMBF in jährli­cher Fortschrei­bung, sowie für den Bundes­be­richt Forschung und Innova­ti­on in zweijäh­ri­gem Turnus, eine Tabel­le zur Gesamt­zahl der wissen­schaft­li­chen Veröf­fent­li­chun­gen pro 1 Milli­on Einwoh­ner für ein Set von ca. 30 Ländern.
Den aktuel­len Bericht finden sie hier.

STANDARDBERICHT FÜR HOCHSCHULEN UND FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN

Biblio­me­tri­sche Daten und Analy­sen unter­stüt­zen Evalua­tio­nen, strate­gi­sche Forschungs­pla­nung, Quali­täts­ma­nage­ment und Berichts­pflich­ten wissenschaftlicher
Einrich­tun­gen und Hochschu­len. Die Partner des KB erstel­len dafür standar­di­sier­te Analy­sen („Standard­be­richt“), welche zeitnah über die wichtigs­ten biblio­me­tri­schen Kennzah­len einer Einrich­tung infor­mie­ren. Spezi­fi­sche Einzel­fra­gen aus dem Kontext der jewei­li­gen Einrich­tung können bei Bedarf in einer geson­der­ten Analy­se unter­sucht werden. Alle Analy­sen basie­ren auf Daten aus dem Web of Science und aus der eigens aufbe­rei­te­ten, quali­täts­ge­si­cher­ten KB Inhouse Daten­in­fra­struk­tur. Diese basiert auf den Daten­ban­ken Web of Science (Clari­va­te Analy­tics) und Scopus (Elsevier). Letzte­re kann bei Bedarf zu Vergleichs­zwe­cken in der Analy­se heran­ge­zo­gen werden.

Eine Einfüh­rung in den KB-Standard­be­richt und seinen Einsatz an Biblio­the­ken ist in b.i.t. online erschie­nen [pdf].

Die Standard­be­richt­erstat­tung des KB

Die Standard­be­richt­erstat­tung des Kompe­tenz­netz­werks Biblio­me­trie liefert Infor­ma­tio­nen zu den Berei­chen Publi­ka­tio­nen, Fachge­bie­te, Koope­ra­tio­nen und Impact für eine belie­bi­ge, wissen­schaft­li­che Einrich­tung in Deutsch­land und setzt die Kennzah­len in einen Vergleich zum jewei­li­gen Wissen­schafts­sek­tor. Der Bericht gibt über einen mehrjäh­ri­gen Zeitraum einen quanti­ta­ti­ven Überblick über die publi­zier­ten Forschungs­er­geb­nis­se der Einrich­tung in einem angemes­se­nen Kontext.

Die Anzahl der Publi­ka­tio­nen dient der Abschät­zung der Wissens­pro­duk­ti­on einer Einrich­tung. Die Darstel­lung erfolgt in ganzzah­li­ger und fraktio­nier­ter Zählwei­se. Während eine ganzzah­li­ge Zählwei­se aufzeigt, an wie vielen Publi­ka­tio­nen eine Einrich­tung betei­ligt war, gibt die fraktio­nier­te Zählwei­se eine Abschät­zung des Anteils der Einrich­tung an diesen Arbei­ten unter Beach­tung von insti­tu­tio­nel­ler Koautoren­schaft wieder.

Abbil­dung 1: Wachs­tum der Publi­ka­tio­nen der Muster­uni­ver­si­tät über den Beobachtungszeitraum.

Im Standard­be­richt wird eine Eintei­lung der Publi­ka­tio­nen in größe­re wissen­schaft­li­che Fachge­bie­te (OECD Fields of Science) vorge­nom­men. Dadurch erlaubt er Aussa­gen beispiels­wei­se zu fachge­biets­spe­zi­fi­schem Wachs­tum oder dem fächer­ba­sier­ten Forschungs­pro­fil der jewei­li­gen Einrichtung.

Abbil­dung 4: Relati­ves Wachs­tum der Publi­ka­ti­ons­zah­len der Muster­uni­ver­si­tät je Jahr.

Deskrip­ti­ve Analy­sen zu Open Access beschrei­ben, wie viele Publi­ka­tio­nen gebüh­ren­frei und öffent­lich zugäng­lich sind. Der Open Access (OA) Status wird dabei in vier Gruppen unter­teilt: Gold OA, Green OA, Hybrid OA und Closed. Um den OA-Status der einzel­nen Publi­ka­tio­nen zu ermit­teln, werden die Daten mit Infor­ma­tio­nen aus der auf OA spezia­li­sier­ten Unpay­wall-Daten­bank angerei­chert. Der Vergleich mit dem Sektor und den Peers zeigt die OA-Trans­for­ma­ti­on auf.

Abbil­dung 7: Open-Access-Entwick­lung der Muster­uni­ver­si­tät (senkrech­ter Strich) nach OA-Status im Vergleich zur Peergroup (Punkte), die jährli­che appro­xi­ma­ti­ve Vertei­lungs­kur­ve ist in grau hinterlegt.

Koope­ra­tio­nen werden mithil­fe von Koautor­schaf­ten ermit­telt und geben Aufschluss über die Vernet­zung der jewei­li­gen Einrich­tung auf sekto­ra­ler, natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebene. Eine Betrach­tung der Koope­ra­tio­nen einer Einrich­tung im Zeitver­lauf lässt beispiels­wei­se Rückschlüs­se auf ihr Inter­na­tio­na­li­täts­pro­fil und eine Einord­nung in der entspre­chen­den Vergleichs­grup­pe zu.

Abbil­dung 8: Vertei­lung der Publi­ka­tio­nen der Muster­uni­ver­si­tät nach Typ der Kooperation.

Die inner­wis­sen­schaft­li­che Wirkung einer Publi­ka­ti­on auf späte­re Forschung wird durch Zitati­ons­ana­ly­sen ermit­telt, die auf der Annah­me operie­ren, dass relevan­te Forschungs­bei­trä­ge häufi­ger zitiert werden als andere. Der Impact beschreibt also die Wahrneh­mung und Nachnut­zung wissen­schaft­li­cher Arbei­ten in der (inter­na­tio­na­len) Wissenschaftsgemeinschaft.

Die Zitie­run­gen werden im Standard­be­richt in einem dreijäh­ri­gen Zitati­ons­fens­ter gezählt und auf das jewei­li­ge Fachge­biet und Jahr normiert, um sowohl fachspe­zi­fi­sche als auch zeitli­che Unter­schie­de zu kontrol­lie­ren und somit einen validen Vergleich hetero­ge­ner Publi­ka­tio­nen zu ermöglichen.

Abbil­dung 12: Feldnor­ma­li­sier­te Zitatio­nen der Muster­uni­ver­si­tät mit Median und 90% Quantil. Ausrei­ßer sind nicht dargestellt.

Der Standard­be­richt setzt die Ergeb­nis­se der unter­such­ten Einrich­tung in den Kontext der Werte von anderen Einrich­tun­gen vergleich­ba­ren Typs. Auf Wunsch kann eine weite­re Vergleichs­grup­pe deutscher wissen­schaft­li­cher Insti­tu­tio­nen flexi­bel definiert werden, welche dann als weite­re Vergleichs­per­spek­ti­ve in den Bericht einfließt (Erwei­te­rungs­mo­dul „Peers“).

Über den Inhalt des Standard­be­richts hinaus­ge­hen­de, parti­ku­lä­re Infor­ma­ti­ons­be­dürf­nis­se einer deutschen wissen­schaft­li­chen Einrich­tung können in einer geson­der­ten Analy­se adres­siert werden. Das Team des KB steht Ihnen hier gerne beratend zur Seite und erstellt Ihnen ein Angebot mit den entspre­chend anfal­len­den Kosten.

Kontakt

Bei Inter­es­se oder Fragen zur Standard­be­richt­erstat­tung wenden Sie sich bitte an:

oder